Mit zwei bekannten Dvořák-Stücken und der eher unbekannten Ouvertüre zum Märchen „Von der schönen Melusine“ von Mendelssohn begeisterte das SAP Sinfonieorchester am Sonntag, 7. April 2024, das Publikum in der Ludwigshafener Friedenskirche. Das Orchester stellte sich bereits zum dritten Mal in den Dienst der guten Sache und spielte zugunsten des Fördervereins Hospiz und Palliativ für Ludwigshafen und den Rhein-Pfalz-Kreis.
„Vielleicht ist es der Beginn zu einer Tradition.“ – Das sagte Fördervereinsvorsitzender Tobias Wrzesinski in seiner Begrüßung. Schon 2022 und 2023 war das SAP Sinfonieorchester über den Rhein nach Ludwigshafen gekommen, um die Arbeit des Fördervereins Hospiz und Palliativ für Ludwigshafen und den Rhein-Pfalz-Kreis mit einem Benefizkonzert zu unterstützen. „Wir liefern unsere Spende als Konzert“, sagte Christian Stumpf, Geschäftsführer des Orchesters. „Das Orchester ist das benefitär-kulturelle Aushängeschild der SAP“.
Das Konzert des SAP Sinfonieorchesters stand unter dem Motto „Sehnsucht“. Los ging es mit der Konzert-Ouvertüre Nr. 4 op. 32 zum Märchen „Von der schönen Melusine“ von Mendelssohn. „Es ist ein Stimmungsbild nach einer mittelalterlichen Fabel von der Liebe zwischen Meerjungfrau und Ritter“, erläuterte Konzertmeister Markus Neumeyer. Diese setzte das Orchester stimmgewaltig um. Da gab es bedrohlich wirkenden Stakkato-Melodien, die den Ritter symbolisieren, Wellenbewegungen ummalten das Auf und Ab der Liebesbeziehung. „Das Ergebnis ist ein kreischend dynamisches Paar, das sich schließlich wieder löst“, so Markus Neumeyer. „Die Liebe zwischen Mensch und Märchenwesen bleibt ein Traum – schade, aber typisch romantisch“.
Es folgte Dvořáks Konzert h-Moll op. 104 für Violoncello und Orchester. „Das Cello ist ein Stück Holz, das oben quietscht und unten brummt“, führte der Konzertmeister augenzwinkernd in das Konzert ein, das das letzte große Werk des Komponisten ist und 1894/1895 in New York komponiert wurde. Den Solopart übernahm Johann Aparicio Bohórquez, der seit 2012 Solocellist des Philharmonischen Orchesters der Stadt Heidelberg ist. Er wurde seinem Ruf als einer der bedeutendsten Solocellisten seiner Generation gerecht und zeigte eindrücklich, dass ein Cello viel mehr als das besagte Stück Holz ist. Das Publikum feierte seine brillante Interpretation des Konzerts mit langanhaltendem Applaus.
Nach der Pause präsentierte das SAP Sinfonieorchester mit der Sinfonie e-Moll Nr. 9 op. 95 von Antonín Dvořák, besser bekannt unter dem Namen „Aus der neuen Welt“, eines der bekanntesten musikalischen Werke überhaupt. Auch dieses entstand in den USA. „Dvořák zieht hier viele Register für eine reiche musikalische Reise“, erläuterte Markus Neumeyer. So sind hier Einflüsse indigener, italienischer, irischer, böhmischer und ein bisschen Wild-West-Musik zu entdecken, die das Orchester lebendig werden ließ. (ako)