Schlangen, anspruchsvolle Straßen und beeindruckende Meeresblicke

Schlangen, anspruchsvolle Straßen und beeindruckende Meeresblicke

Die Radtour von Hildegard und Ansgar Schreiner geht weiter. Hier lesen Sie die Berichte der Tage 3 bis 5.

Tag 3

Vor vielen Jahren waren wir mit unserem Chor bei einem internationalen Musikevent in Amsterdam. Von den Niederländern haben wir damals ein Lied gelernt, das den Ablauf des heutigen Tages auf das treffendste beschreibt: "a perfekt day". Angenehme Fahrradwege mitten durch die typische artenreiche spanische Flora und Fauna.
Fahrradwege, die in Anlage und Perfektion an Boulevard-Alleen erinnern. Fahrradwege, die kilometerweit in ihrem Auf und Ab Achterbahnen in nichts nachstehen: Abfahrten, bei denen man sich wie im freien Fall fühlt und Anstiege, die wir nur schiebend bewältigen konnten: viel zu steil und dazu noch das Gepäck ... aber trotzdem toll. Fast den ganzen Tag über Meeresnähe und sogar ein Bad für die Abkühlung erheischenden Füße und Beine war möglich

Passend zu unserem Liedtitel aus den Niederlanden haben wir ein niederländisches Ehepaar getroffen, das uns bei der Hotelsuche behilflich war.

Tag 4

Nach Abschluss einer Tagesetappe sind Hildegard und ich immer zufrieden, dass wir gut angekommen sind, uns stärken und für den nächsten Tag erholen können. Heute haben sich aber andere viel mehr über das Ende der Tagestour und die bevorstehende Ruhepause gefreut: unsere Räder, denn für sie war es Stress pur. Aber zur Reihenfolge der Tageschronik: Der Anfang der heutigen Etappe begann, wie die gestrige geendet hatte, mit guten Radwegen und traumhaften Meerbegegnungen. Nach 10 km schickte uns das Navi in den Naturpark "Serra d'Irta". Dort erwartete uns gleich ein extrem steiler Anstieg, belohnt mit einem extrem schönen Meeresrundblick. Und weiter ging es mit Extremen: steile und gefährliche Abfahrten,  extrem schlechte Wegstrecken mit "muchas rocas". Die vielen Felsbrocken und Steine auf dem Weg forderten unsere ganze Aufmerksamkeit und die Anforderungen an die Räder waren gigantisch. So verwunderte es nicht, dass unsere Räder durch das extreme Gerüttel und Geschüttel stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die ein und andere Schraube musste nachgezogen werden und die Halterungen der Gepäcktaschen waren extrem gefordert. So konnten wir nur langsam vorankommen und benötigten für die 20 km durch den Park fast 3 Stunden. Nicht vergessen will ich, dass wir im Park eine tolle Begegnung hatten: eine  ca. 1 m lange, extrem schöne türkisgrün glitzernde Schlange passierte unmittelbar vor uns den Weg. Sie hatte es sehr eilig. Keine Chance für ein Foto.

Nach dem "Teufelsritt" durch den Naturpark durften wir dann wieder Normalwege fahren und unsere Räder atmeten hörbar auf. Zum Ende der Tagesetappe wartete noch einmal ein Highlight auf uns: der "Via Verde", ein wirklich grün eingerahmter Fahrrad- und Fußgängerweg, der teilweise durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel führte und teilweise durch enge canyonartige Schluchten und dazwischen bot sich ein (jetzt noch einmal) extrem toller Höhenblick auf parallel verlaufende Mittelmeerstrände. Und jetzt sind wir - ebenso wie unsere Räder - extrem müde und genießen die Erholung.

Tag 5

Heute ist es sehr spät geworden. Wir haben 2 1/2 Stunden (25 km) gebraucht, um eine Unterkunft zu finden. Dafür haben wir typisch spanisch gut gespeist: Sepia und Oktopus. Heute Morgen haben wir die Patronatskirche der Region Valencia besucht und uns den obligatorischen Pilgerstempel abgeholt. In einem kleinen Dorf durften wir den Schluss eines traditionellen Figurenfestes miterleben. Schließlich ist uns noch "unsere" Schlage vom Vortag begegnet. Diese war aber offenbar im Vergleich zu der vom Vortag zu langsam und hat den Weg über die Straße nicht überlebt. Der Rest des Tages war unspektakulär.

1.6.25
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